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Stadtrevue - Februar/2019 - Jan Lücke

Kein Teil der Innenstadt ist so unerschütterlich wie das Griechenmarktviertel. Auch in der Gastronomie gehören hier Patina vielerorts zum Interieur. Doch ausgerechnet hier hat nun der zeitgemäßeste Neuzugang seit langem eröffent. Dass bloß bis zum späten Nachmittag geöffnet ist, ist ebenso bistro-typisch wie die Einrichtung. Funktionale Hochtische und kleine Tischruppen schaffen Platz für zwanzig Personen. Das einstige Miederwarengeschäft wurde wohnlich umgebaut, obwohl es hier und dort noch den Charme des Unfertigen trägt.

Längst auf den Punkt dagegen ist das kulinarische Angebot. Das mag daran liegen, dass sich die Inhaber Tim Weber und Markus Lorenz-Linke als Küchenchef beziehungsweise Restaurantleiter im Ehrenfelder Café Sehnsucht bereits eingespielt haben. Ein schlotziges Risotto bettet zart geschmorte Schulter vom Rind und leicht säuerliche Gremolata (9,90€). Wenige Tage zuvor gab es einen handtellergroßen Reisbratling mit einem Curry samt Gurkenjoghurt (9€) sowie hausgebraute Eisenkrautlimonade (2,50€). Die Karte wechselt sehr oft, ist vorwiegend regional und saisonal.

Wenn es Weber und Lorenz-Linke gelingt, Kreativität und Präzision dauerhaft auf diesem Niveau zu halten, dann ist es das Griechenmarktviertel, wo künftig Maßstäbe für Bistros gesetzt werden.